GUTENSTETTEN-BERGTHEIM – Wie können kleine Ortswehren einsatzfähig bleiben? Diese Frage wurde auf der Kommandantenversammlung des Landkreises im vergangenen Frühjahr intensiv diskutiert. Klar ist: es besteht Handlungsbedarf. Bei der Feuerwehr Bergtheim will man deshalb in den kommenden Jahren einiges ändern, wie Kommandant Michael Alberti in seinem Bericht auf der Jahreshauptversammlung des Dorfvereins Bergtheim e.V. bekanntgab.
Auch wenn die personelle Besetzung in Bergtheim als gut bezeichnet werden darf – das 140-Einwohner-Dorf bringt es auf immerhin 27 aktive Feuerwehrler –, im Einsatzfall könnte es knapp werden. Die meisten arbeiteten außerhalb, tagsüber seien nur wenige zu Hause, sagt Kommandant Michael Alberti. Dazu kommt der demographische Faktor. Selbst wenn künftig bis zu einer Altersgrenze von 65 Jahren Dienst in der Feuerwehr getan werden darf, ist absehbar: In nur wenigen Jahren wird die Zahl der Bergtheimer Floriansjünger spürbar schrumpfen. Und in den Nachbargemeinden hat man ganz ähnliche Probleme.
Außerdem sind viele der kleinen Ortswehren – so auch Bergtheim – nur mit einfacher Ausrüstung auf Hängern ausgestattet. Die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zehn Minuten müsse aber mit kompletter Ausrüstung samt Atemschutz eingehalten werden, erinnert Alberti. Das bedeutet: Im Brandfall muss die Gutenstettener Wehr – nur sie ist entsprechend ausgestattet – auch in den weiter abgelegenen Gemeindeteilen binnen zehn Minuten anrücken. „Das ist nicht zu schaffen“, bestätigt der Bergtheimer Kommandant.
Eine praktikable Lösung muss also her, und die haben die Kommandanten der Gemeinde Gutenstetten gemeinsam gefunden. Sollte der Fuhrpark der Gutenstettener Wehr irgendwann einmal erweitert werden – der Wunsch wurde bereits an die Gemeinde herangetragen – könnte das vorhandene StFL 10/6 nach Bergtheim verlegt werden, lautet der Vorschlag. Deshalb sollen sich die Bergtheimer Wehrleute schon jetzt mit dessen Technik vertraut machen und Übungen mit dem Fahrzeug absolvieren. Die Aus- und Weiterbildung umfasst für Interessierte künftig auch den Atemschutz, zudem wird es Gemeinschaftsübungen mit der Gutenstettener Wehr geben.
Eine besonders enge Zusammenarbeit soll zwischen Bergtheim und Rockenbach gepflegt werden, wenngleich, wie Alberti betont, beide Wehren selbständig bleiben. Ziel sei es, nicht nur im eigenen, sondern auch im Nachbardorf ortskundig und einsatzfähig zu sein und Gefahrenstellen zu kennen. Gemeinschaftlich wollen die Bergtheimer und die Rockenbacher Wehr auch eine Kinderfeuerwehr auf die Beine stellen, um den Nachwuchs spielerisch an das Thema Brandschutz heranzuführen.
Eine funktionierende Funkalarmierung ist für Alberti dabei das A und O. Pannen wie eine nicht erfolgte Alarmierung im Einsatzfall, wie sie im vergangenen Jahr einmal vorkam, wird es damit nicht mehr geben.
v.i.S.d.P.: Silvia Schulte, Obere Dorfstr. 22, 91468 Gutenstetten, Tel. (09163) 993521
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